Es war einmal eine Hexi


Heute gibt es keinen Animepost, weil ich einfach keinen Anime gefunden habe, über den ich gerne schreiben würde. Stattdessen gibt es heute einen Katzeneintrag.
Gestern war Weltkatzentag und im Laufe des Tages musste ich an unsere verstorbene Katze Hexi denken. Sie müsste von knapp drei Jahren gestorben sein, weil wir lange danach keine Katze mehr hatten und Lou kam vor etwas mehr als 1 1/2 Jahren zu uns. Ich hatte unsere Katze sehr lieb und als sie geboren wurde, hieß sie erst mal genau wie ich, Pia, weil wir uns noch nicht sicher waren, ob wir sie behalten würden. Obwohl sie die Erste den Wurfs war, war sie die Schwächste, im Gegensatz zu ihmen fetten flauschigen Bruder, der einen ganzen Tag später geboren wurde. Wir hatten sogar Angst, dass sie es vielleicht nicht schaffen würde, aber es ging alles gut. Als sie endlich ordenlich Muttermilch schlabberte, ging es bald bergauf mit ihr und die ersten Erkundungstouren wurden gestartet. Man hangelte sich aus der sicheren Kiste und robte blind los. Man konnte die kleinen Wusels so oft wieder zurück setzten wie man wollte, der Erkundungsdrang war einfach sehr viel stärker. Als sie dann die Augen auf hatten, wurde es nicht besser. Drei kleine wuselnde Katzenbabys und eine Mama, die ihn das Jagen beibringen will. Einmal schleppte Mamakatze sogar eine kleine Eidechse an. Zum Glück konnte verhindert werden, dass sie diese hinein bringt. Bald frassen sie auch ihr erstes richtiges Futter, nur unsere kleine Hexi nicht. Sie hatte kein Interesse an dem leckeren Wiskas-Kinderfutter. Sie fraß ausschließlich Trockenfutter und schlief Nachts im Katzenklo, weil ihre Brüder sie tagsüber immer raus warfen.
Sie wuschen schnell herran und bald kam die Zeit in der sie alt genug waren, um abgegeben zu werden. Ihre Brüder fanden sehr schnell ein nettes zu Hause, nur sie blieb zurück. Dann geschah etwas sehr trauriges. Ihre Mama hatte einen Unfall und starb. Es war wirklich traurig und weil wir eigentlich gerne zwei Katzen haben wollten und ich mich schon sehr in dieses kleine getigerte Fellknäul verliebt hatte, behielten wir sie und sie bekam ihren Namen. Hexi. Diesen bekam sie übrigens, weil sie gelegentlich echt eine kleine fiese Katze sein konnte. So wuchs sie hier bei uns und ihrem Papa Paul auf, der sie wohl einmal für einen Vogel hielt, denn einmal schuppste er sie sanft von der Fensterbank und Hexi saß nur verwirrt unten und wusste nicht, wie sie zurückkommen sollte. Sie war schon ein niedliches Tier, aber sie musste auch einiges durchmachen. Ihr Papa verstarb bald darauf, aber er war auch schon relativ alt. Danach lebte sie für eine ganze Weile alleine bei uns, bis Blacky kam. Blacky war ein kleiner schwarzer Kater, den meine Eltern mitten auf der Straße gefunden hatten. Meine Mutter war aus dem Auto gestiegen, um ihn von der Straße zu scheuchen, aber er war einfach ins Auto gestiegen und so kam er zu uns. Hexi war von ihrem neuen Mitbewohner nicht so sonderlich begeistert. Sie versteckte sich manchmal vor ihm auf dem Schrank und einmal sperrte sie ihn auf dem Katzenklo ein, auf welches der Kater dann nicht mehr ging. Allerdings hatten sich die Beiden im Grunde doch sehr gerne. Leider habe ich das Bild nicht mehr, auf dem die zwei eng aneinander gekuschelt friedlich schlafen. Allerdings blieb Blacky nicht so lange, wie wir uns das erhofft hatten. Unsere Katzen durfte immer raus gehen, da wir auf einem Hof leben und sie hier viel rumlaufen und sich verstecken konnten. Aber eines Tages kehrte der kleine schwarze Kater nicht von einem seiner Ausflüge zurück. Wir haben uns natürlich Sorgen gemacht und Nächte lang nicht richtig geschlafen, bis wir uns sicher waren, Blacky war weiter gezogen. Auch unsere Hexi hatte die Angewohnheit mal die ein oder andere Nacht nicht nach Hause zu kommen. Einmal war das arme Tier ein paar Tage im Keller eingesperrt gewesen. Ein anderes Mal war richtig schlimm. Sie war mehrere Nächte nicht nach Hause gekommen und als sie dann kam, war sie ziemlich schwer verletzt. Sie hatte eine große Bisswunde und fast ihre komplette Seite war auf. Sie hatte sich dann in eine Ecke gelegt und wollte sich nicht mehr bewegen. Wir haben sie natürlich sofort zum Tierarzt gebracht, der sie wieder zusammenflickte. Ich muss sagen, dass wir hier bei uns einen sehr netten Tierarzt haben. Er brachte unsere Hexi nämlich wieder nach Hause, da wir sie nicht abholen konnten und kam sogar noch mit rein, um nach ihr zu sehen. Aber eigentlich nur, weil sie auf der Fahrt nach Hause anfing in ihrem Käfig zu randalieren, obwohl sie noch benommen von der OP sein sollte. Ich glaube, er sagte damals so etwas wie, dass sie eine ziemlich starke Katze sei oder so. Ich weiß es nicht mehr so genau. Jedenfalls verkroch sie sich dann beleidigt unter das Sofa, denn Tierarzt und Auto fahren fand sie schon immer scheiße, ob wohl sie beim Arzt selbst immer die liebste Katze der Welt war. Wir haben uns auch lange gefragt, woher dieser Biss gekommen ist. Genau haben wir es nie raus gefunden, aber entweder war es ein Fuchs oder der Nachbarshund. Wie dem auch sei. Bald ging es dem Fellball schon besser und sie versuchte die Tackernadel aus ihrer Wunde zu ziehen. Danach passierte nichts wirklich erwähnenswertes oder ich erinnere mich zumindest nicht mehr daran. Was ich aber noch weiß ist, dass unsere Katze leicht ein an der Waffel hatte.
So glaube sie wohl, sie sei ein Papagei, wenn sie sich auf meine Schultern setzte und sich durch die Gegend tragen ließ. Oder sie dachte, sie wäre ein Buch, wenn sie in mein Bücherregal kletterte. Ich hatte sie wirklich ganz, ganz dolle lieb, aber sie wurde alt und das merkte man auch. Sie rannte nicht mehr so viel herum und schlief lieber viel. Eines Tages lag sie den ganzen Tag etwas schräg unter dem Fenster. Sie guckte zwar, wenn man sie rief, kam aber nicht. Wir dachte, vielleicht hat sie einfach keine Lust und ließen sie draußen. Am nächsten
Morgen als ich aufstand sagte mir meine Mutter, dass unsere Katze in der letzten Nacht gestorben war. Ich weiß noch, dass ich ziemlich viel geweint habe. Sie war einfach eingeschlafen und nicht wieder aufgewacht. Mein Bruder hat sie damals dann in ein alten Handtuch gewickelt und wir haben sie begraben. Auf ihrem Grab haben wir ein Vergissmeinnicht gepflanzt, was da noch heute steht. Und jedes Mal, wenn wir einkaufen fahren oder der gleichen, dann kommen wir an ihrem Grab vorbei. Ich geh da nicht mehr so oft hin wie früher, aber ich denke noch jeden Tag an diesen kleinen Fellball der langsam zu einer großen und stolzen Katze wurde. 

Ich werde dich nie vergessen Hexi

 

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